D.5.4 Parameterübergabe

Ein formaler Parameter einer Teilschaltung ist eine symbolische Bezeichnung innerhalb der Teilschaltung für einen Wert, der durch einen aktuellen Wert bei der Verwendung der Teilschaltung (dem aktuellen Parameter) ersetzt wird.

Neben der Möglichkeit der Angabe der externen Knoten wird auch die Übergabe von anderen Bauteilparametern (z.B. Widerstandswert, Stromverstärkung bei Transistor) benötigt. Erst dies ermöglicht eine einfache Erstellung einer Bauelementebibliothek für Transistoren und Dioden.

Bei der Parameterübergabe treten folgende Probleme auf:

Kennzeichnung des Auftretens eines formalen Parameters:

Manche Netzwerkanalyseprogramme (z.B. ASTAP [85]) benötigen keine explizite Deklaration der formalen Parameter. Beim Aufruf kann jeder Name in der Teilschaltung durch einen neuen Namen ersetzt werden. Das Ersetzen von Teilen von Namen (reine Textersetzung) erscheint nicht sinnvoll.

Übergabe von Funktionen und Tabellen:

Das große Problem bei der Parameterübergabe von Funktionen und Tabellen ist die Anzahl der Parameter. Wie weiß die Teilschaltung welche aktuelle Parameter die aktuelle Funktion (Tabelle) benötigt? Es sind daher Einschränkungen notwendig. Als Parameter wird nur der Name der Funktion (Tabelle) übergeben. Die Anzahl der Parameter der neuen Funktion (Tabelle) muß kleiner gleich der Anzahl der formalen Parameter der formalen Funktion (Tabelle) sein. Hat die neue Funktion (Tabelle) weniger Parameter, so werden die weiteren Parameter bei der Verwendung ignoriert. Im Extremfall kann für die Funktion (Tabelle) ein konstanter Wert eingesetzt werden.

Übergabe von Ausdrücken:

Bei Ausdrücken kann keine reine Textersetzung durchgeführt werden, da sonst angenommen würde, daß Namen, die in Ausdrücken vorkommen, in der Teilschaltung definiert sind. Dies ist in der Regel jedoch unerwünscht.

Defaultwerte von formalen Parametern:

Defaultwerte für formale Parameter reduzieren den Schreibaufwand für die Standardanwendungen einer Teilschaltung.