4.1.3 Geometrische CP-Komponenten



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4.1.3 Geometrische CP-Komponenten

 

Bei einer für das CP-Experiment ungünstigen Geometrie und bei steilen Pulsrampen (kurze ) entsteht eine weitere Komponente im Gleichanteil der transienten Kontaktströme, die nicht auf den CP-Effekt zurückführbar ist. Eine solche Komponente im CP-Signal wird durch parasitäre Rekombination an den Grenzflächen erzeugt, wobei in erster Linie die Kanallänge und die Siliziumfilmdicke eine charakteristische Größe ist: Im Fall einer Langkanaldiode auf dünnem Siliziumfilm können Ladungsträger vom Frontinterface leicht zum invertierten oder akkumulierten Backinterface gelangen. Diese Ladungsträger, die von der Akkumulations- oder Inversionsschicht des Frontinterface stammen, rekombinieren am Backinterface, wodurch das CP-Signal stark vergrößert wird. Charakteristisch für das Auftreten solcher CP-Komponenten ist die starke Abhängigkeit von den Rampensteilheiten der Frontgate-Spannung: Je steiler die Rampe, desto weniger Zeit besteht für die mobilen Ladungsträger am Frontinterface zu den Kontakten abzufließen, und desto mehr dieser Ladungsträger können zum Backinterface gelangen.
Ein verwandter Effekt tritt beim CP-Experiment in Substrat-MOSFETs auf und wurde bereits von den Entdeckern des CP-Effektes beschrieben [11], siehe auch Abschnitt 1.3.3. Brugler und Jespers bezeichneten den durch die Transistorgeometrie bedingten parasitären Beitrag zum CP-Signal als geometrische Komponente. Die Mechanismen, die zu einem parasitären Beitrag zum CP-Signal in Dünnfilm SOI-Bauelementen führen, sind jedoch komplexer als in Substrat-MOSFETs. Deshalb soll dafür die generische Bezeichnung dimensionale Komponente, wie in [76] vorgeschlagen, verwendet werden.



Martin Stiftinger
Fri Oct 14 21:33:54 MET 1994