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Attribute für Flächen

Flächen werden durch Farbe und Schraffur gestaltet. Die Farbe kann, die entsprechende Graphik-Hardware und Umgebung vorausgesetzt, beliebig gewählt werden: die Rot-, Grün- und Blauanteile können unabhängig voneinander ,,stufenlos`` (als double) im Bereich [0..1] eingestellt werden. Die Schraffur erlaubt ,,durchsichtige`` Flächen für Layout und dreidimensionale Strukturen. Neben dem Sonderfall der nicht schraffierten Fläche kann aus 16 verschiedene Schraffuren gewählt werden, die derart aufeinander abgestimmt sind, daß mindestens vier einander überlappende schraffierte Flächen sichtbar sind.

Welche Fläche welche Eigenschaften bekommt, hängt vom Anzeigemodus ab.

Der allgemeine Vorgang der Farbzuteilung sieht so aus:

Eine Schleife über alle betreffenden Elemente (Segmente) ermittelt die relevante Wertemenge (z.B. Materialien) des Bauteils. Für jeden Wert wird ein Graphikmodus mit der entsprechenden Farbe definiert. Die Beziehung Wert zu Modus wird in einer einfachen Suchstruktur festgehalten, um bei mehrfachem Auftreten eines Wertes nicht gleiche Modi mehrfach zu definieren. Dann werden den Segmenten die jeweiligen Modi als CLS-Markierung eingetragen.

Eine kompliziertere Anwendung dieses Mechanismus ist die Darstellung von CCDs in einem eigenen, in VLISP implementierten Modus. Würden die Farben nach dem Material der Segmente vergeben, dann hätten alle Gate-Kontakte die selbe Farbe, und die Information über die Phase könnte dem Betrachter nicht vermittelt werden. Zur Lösung dieses Problems wird in einem ersten Aufruf von pedViewDoObjectPens die Anzahl der Kontakte ermittelt. Dann werden die erforderlichen Farbschattierungen ausgerechnet, die entsprechenden Graphikmodi eingerichtet, und in einem zweiten Lauf von pedViewDoObjectPens diese den Segmenten zugeordnet (s. Abb. 10.7).

Beim anschließenden Zeichenvorgang werden die Modi der Segmente auf ihre Flächen (Faces) übertragen und die Flächen entsprechend gezeichnet.

Speziell für die Materialien wird für die Farbzuteilung die Materialdatenbank von VISTA herangezogen. In dieser ist die Eigenschaft VisualColor für graphische Darstellung bei den wichtigsten Materialien als Zeichenkette, die die Farbe namentlich angibt, eingetragen. Das XWindow-System stellt eine Datenbank zur Verfügung, um zu Farbnamen die entsprechenden Rot-Grün-Blau (RGB)-Werte zu erfragen. Damit können, von den PIF-Daten ausgehend, schlüssig und reproduzierbar die Farben der Segmente bestimmt werden.

Die Farbzuteilung in der Materialdatenbank stützt sich auf die im Layout zur Anwendung kommenden Konventionen. Diese bestimmen folgende Zuordnungen:

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Diese Zuteilung ist nur bedingt verwendbar: Erstens haben Begriffe wie ,,aktives Silizium`` und ,,Kontaktierung`` mit dem Material nur bedingt zu tun und sind während der Prozeßschritte eines Bauteils nur schwierig oder gar nicht automatisch bestimmbar; zweitens sind manche Stoffe, wie Oxide und Masken, im Layout nicht direkt vorgesehen und daher nicht berücksichtigt.

Daher wurden folgende abweichenden bzw. weiterführenden Regeln eingeführt, wobei versucht wurde, eine möglichst gute Übereinstimmung mit den Layout-Farben zu erhalten:

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Martin Knaipp
Wed Jun 12 15:41:33 MET DST 1996