3.1.2 Gatekontaktausführung



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3.1.2 Gatekontaktausführung

 

Die Ausführung des Gatekontakts zwischen zwei benachbarten DMOS-Zellen beeinflußt wesentlich die Bauelementeigenschaften. Beim hier verwendeten Design werden Gateoxid und -kontakt über das Driftgebiet fortgeführt. Dies bedingt beim Anlegen einer positiven Drain-Gate-Spannung die Ausbildung einer Akkumulationsschicht an der Grenze Driftzone-Gateoxid. Diese Akkumulationsschicht vergrößert die Eingangskapazität des DMOS-Transistors aufgrund ihres großen Anteils an der Gesamtfläche der DMOS-Zelle erheblich. Dies führt zu größeren Schaltzeiten.
Dem sind zwei Vorteile entgegenzuhalten. Erstens wirkt die Gateelektrode im Vorwärts-Blockierfall wie eine Feldplatte, die die an der Krümmung des -bodies auftretenden Feldstärkespitzen mindert und somit die Durchbruchspannung erhöht. Abb. 3.1 zeigt die Durchbruchspannung über der Weite der Driftzone (Abstand der metallurgischen -Übergänge zwischen zwei benachbarten DMOS-Zellen). Diesen numerischen Berechnungen [120] liegt die Annahme zugrunde, daß die Strukturen am Rand ,,ideal`` begrenzt sind, sodaß das Durchbruchverhalten lediglich durch innere Zellen beeinflußt wird. Die Zunahme der Durchbruchspannung mit sinkender Driftzonenweite für den Fall ,,ohne`` Gatekontaktüberlappung erklärt sich daraus, daß eine minimale Überlappung zur Ausbildung eines durchgehenden Kanals immer vorhanden sein muß, und der Anteil der überlappten Driftzonenweite somit steigt. Alle möglichen Variationen mit teilweise überlappendem Gatekontakt bzw. (teilweise) überlappendem Gatekontakt über verdicktem Oxid bewegen sich zwischen diesen beiden Kurven. Ebenfalls eingezeichnet sind die Kurven für truncated V-groove (U-groove) DMOS (UMOS)-Transistoren. ist hier definiert als Breite des U-Grabens an seiner tiefsten (und damit schmalsten) Stelle. Man sieht die schon im Abschnitt 2.1.3 beschriebene geringere Durchbruchspannung.

  
Abbildung 3.1: Durchbruchspannung über der Weite der Driftzone.

Der zweite wesentliche Vorteil der Gateüberlappung des Driftgebiets mit kleiner Oxiddicke liegt in der Ausbildung der bereits erwähnten Akkumulationsschicht an der Grenzfläche zwischen Driftzone und Oxid beim Anlegen einer positiven Drain-Gate-Spannung. Diese führt dazu, daß sich der Strom am drainseitigen Ende des Kanals lateral gleichmäßiger über das Driftgebiet an der Grenzfläche verteilt und somit der On-Widerstand reduziert wird. In Abb. 3.2 wird der spezifische On-Widerstand eines DMOS-Transistors mit über das Driftgebiet fortgeführtem Gateoxid ( Dicke) und -kontakt mit einem Design verglichen, in dem das Gateoxid (ebenfalls Dicke) über dem Driftgebiet auf verdickt ist.

  
Abbildung 3.2: Spezifischer On-Widerstand über der Weite der Driftzone für verschiedene Oxiddicken über der Driftzone nach [36].



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Martin Stiftinger
Wed Oct 5 11:53:06 MET 1994