Als Basis der graphischen Oberfläche wird das XWindow-Toolkit mit den Athena-Widgets [29] eingesetzt. Diese wurden mit verschiedenen Klassen ergänzt, die wichtige Aufgaben von Graphik-Ein- und Ausgabe über Dateiauswahl bis zur Verwaltung von Baumstrukturen erfüllen.
Um Widgets in eigenständige Bildschirmfenster zu stellen, dienen für dauerhafte Anwendungen die chat frames, ausgestattet mit einer Menüleiste oben, und für zeitlich begrenzte Wechselwirkung dialog frames mit einer Knopfleiste unten. In diesen beiden Fenstertypen können beliebige Widgets wahlfrei angeordnet werden.
Das XWindow-Toolkit, und in der Folge die gesamte VISTA Benutzerschnittstelle arbeiten nach dem Callback-Prinzip [32, S. 31,]. Wenn ein Prozeß keinen Auftrag hat, bleibt er bis zum Auftreten eines Ereignisses inaktiv. Wenn z.B. das Auswählen eines Menüpunktes erfolgt, dann wird eine Callback-Funktion aufgerufen, die zuvor von der Applikation angemeldet worden sein muß.
XWindow-Callback-Funktionen haben drei Parameter:
void (*callback_function)(widget w,
void *client_data,
void *call_data);
w ist das Widget, in dem das Ereignis auftrat, client_data ist ein generischer Zeiger, der bei der Anmeldung der Funktion mitübergeben wurde und eine nähere Spezifizierung der Funktion oder bei ihrer Abarbeitung benötigte allgemeine Angaben enthalten kann, und call_data ist eine Beschreibung des auslösenden Ereignisses.
Alle Elemente der Oberfläche sind sowohl dem C- als auch dem VLISP-Programmierer verfügbar.
Eine eingehende Diskussion der VISTA-Benutzerschnittstelle findet sich in
[19].