Abbildung 7.16: Einschaltvorgang fuer und
.
Abbildung 7.17: Numerisch simulierte
Kapazitaetsverlaeufe fuer ,
und
.
Abb. 7.16 zeigt den Vergleich der gemessenen und simulierten
Kurvenverläufe für eine Lastspannung von und einen Lastwiderstand
von
. Zum Zeitpunkt
wird der Spannungssprung an
den Eingang angelegt. Die Drain-Source-Spannung beträgt
. Die in
Abb. 7.17 dargestellten, mit MINIMOS simulierten Kapazitätskurven
für
,
und
sollen helfen, die
Verläufe von Drainstrom und Drainspannung bei diesem Einschaltvorgang zu
verstehen.
Man erkennt, daß man sich für zwischen
und der Einsatzspannung im Bereich der Verarmung der Grenzschicht
Driftgebiet-Gateoxid befindet. In diesem Bereich ist die Eingangskapazität
gering und beinahe konstant. Für die Erklärung der Kurvenverläufe eignet
sich diese Schaltung wegen des konstanten Gateladestroms besonders. Diese
Eingangskapazität wird nämlich mit diesem konstanten Strom aufgeladen, und
da sich die Kapazität bis zur Einsatzspannung, wie erwähnt, nur wenig
ändert, ergibt sich ein annähernd linearer Anstieg der Gatespannung bis
zur Einsatzspannung (diese liegt bei der verwendeten DMOS-Technologie bei
ca.
).
Ab diesem Zeitpunkt beginnt der Drainstrom zu fließen und die Drain-Source-Spannung zu sinken. Der gesamte Ladestrom für die Kapazitäten muß weiterhin aus dem konstanten Gatestrom des DMOS-Transistors gedeckt werden. Der Drainstrom ist aufgrund der rein ohmschen Last fest mit der Drain-Source-Spannung gekoppelt, die Änderung bzw. die Geschwindigkeit der Änderung der Drain- und der Gatespannung stellen sich entsprechend den mit den Spannungen sich ändernden Kapazitäten des DMOS-Transistors ein. Wesentlich geht natürlich auch der quasistatische Zusammenhang zwischen Drainstrom und Gate-Source- bzw. Drain-Source-Spannung ein. Durch die Kapazitäten des DMOS-Transistors fließende Verschiebungsströme bedingen aber Abweichungen von den quasistatischen Zusammenhängen. Der rasche Abfall der Drainspannung und der damit verbundene rasche Anstieg des Drainstroms sind durch die geringe Gate-Drain-Kapazität in diesem Bereich (über die Einsatzspannung hinaus für höhere Drainspannungen) bedingt. Die Gatespannung steigt in diesem Bereich nur langsam an. Dieses langsame Ansteigen ist durch die sich oberhalb der Schwellspannung wesentlich erhöhende Gate-Source-Kapazität bedingt und stellt sich gemäß dem spannungsabhängigen Verlauf der Kapazitäten so ein, daß die Randbedingungen (konstanter Gateladestrom, Drainspannung und Drainstrom) erfüllt sind.
Bei einer Drainspannung von ca. und einer Gatespannung
von etwas weniger als
kommt es zu einem Knick in den
Kurvenverläufen. In diesem Punkt wird der Millereffekts wirksam, die
Gate-Drain- und die Eingangskapazität steigen beinahe sprunghaft an, die
Verringerung der Drainspannung verlangsamt sich um einen Faktor, der der
Erhöhung der Eingangskapazität entspricht. Das Wirksamwerden der
Millerkapazität läßt sich qualitativ gut in Abb. 7.17
nachvollziehen. Die Drainspannung fällt mit etwa konstanter Flanke ab, bis
sie beinahe den durch den On-Widerstand des DMOS-Transistors bestimmten Wert
erreicht.
Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Gatespannung, wieder mit konstanter Flanke
bis zu ihrem Maximalwert von zu steigen. Die Steigung wird durch die
wieder konstante Eingangskapazität des DMOS-Transistors bestimmt, die, da
die Drainspannung klein geworden ist, der Oxidkapazität entspricht und
wesentlich höher als die Kapazität ist, die zu Beginn des
Einschaltvorgangs (bis zum Erreichen der Schwellspannung) wirksam war. Durch
das Aufladen des Gates auf
sinkt durch Erhöhung der
Kanalleitfähigkeit der On-Widerstand noch etwas. Der Drainstrom bleibt
konstant, da der On-Widerstand für diesen großflächigen DMOS-Transistor
wesentlich kleiner als der hier verwendete Lastwiderstand ist.
Im Vergleich zum gemessenen Kurvenverlauf ergibt sich in der Simulation nach
Erreichen der Schwellspannung ein etwas zu langsames Fallen der
Drainspannung (bzw. Steigen des Drainstroms), danach ein etwas steilerer
Kurvenverlauf. Sowohl die Verzögerung bis zum Einsetzen der Drainspannungs-
bzw. -stromänderung (und damit die Eingangskapazität für und
) als auch die Gesamtschaltzeit stimmen gut
überein.
Ebenso wird der On-Widerstand sehr gut modelliert. Das Verhältnis der
Gate-Drain-Kapazität im Bereich der Verarmung der Grenzfläche
Driftzone-Gateoxid und jenem Bereich, in dem die Millerkapazität zum Tragen
kommt, ist nicht ganz richtig modelliert und führt zu den etwas
unterschiedlichen Kurvenverläufen in Simulation und Messung.
Abbildung 7.18: Einschaltvorgang fuer und
.
Abb. 7.18 zeigt den Einschaltvorgang für eine Lastspannung von
und einen Lastwiderstand von
. Der maximale
Laststrom sollte etwas weniger als
betragen. Die Stromregelung setzt
aber aufgrund eines etwas höheren Alu-Widerstands als
schon
bei ca.
ein. Die Funktion der Regelung ist in der
Simulation auch an der sich zwischen
und
einstellenden
Gatespannung gut erkennbar. In der Messung kommt es zu einem Überschwingen,
welches auch in der Simulation (wenn auch nur sehr klein) erkennbar ist.
Dies deutet darauf hin, daß der Phasenrand dieser Schaltung im Regelfall
nicht sehr groß ist (Schwinggefahr). In der Simulation wurde hier ein
Alu-Widerstand von
eingesetzt, um den Maximalstrom auf
zu
begrenzen.